ROBDEKON

  • Ansprechperson:

    Uwe D. Hanebeck

    Benjamin Noack

  • Förderung:

    BMBF

  • Starttermin:

    06/2018

  • Endtermin:

    06/2022

Projektbeschreibung

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ROBDEKON

Ziel des Projektes „Robotersysteme für die Dekontamination in menschenfeindlichen Umgebungen“ (ROBDEKON) ist die Schaffung eines Kompetenznetzwerkes, welches im thematischen Schwerpunkt der roboterbasierten Dekontamination die wissenschaftlichen und technologischen Kompetenzen der Bundesrepublik bündelt und schärft.

Das geplante Kompetenzzentrum ROBDEKON soll Verteter aus Wissenschaft und Industrie zusammenbringen, um ein Innovationsumfeld für die Entwicklung neuer Technologien zur Dekontamination mittels Robotern aufzubauen. Das Hauptziel ist hierbei der Transfer von Wissen und Erkenntnissen zwischen den einzelnen Partnern.

Kontaminationen durch umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe können unterschiedlichste Ursachen haben. So können beispielsweise durch austretende giftige Substanzen bei Chemieunfällen ganze Liegenschaften bzw. deren Umgebung für den Menschen unpassierbar werden; durch radioaktive Substanzen in kerntechnischen Anlagen werden Anlagenteile und Teile der Gebäudehülle radioaktiv kontaminiert oder gar aktiviert; durch unsachgemäße Deponierung von giftigen Stoffen kann Erdreich und Grundwasser verseucht werden, was ein erhebliches Gefährdungspotenzial für Mensch und Umwelt zur Folge haben kann.

Der Schutz des Menschen vor Kontamination, der Schutz der Bevölkerung und der Umwelt, die effiziente Durchführung der Dekontaminationsarbeiten und die sichere Entsorgung sind dabei die obersten Prämissen. Der Einsatz von Robotersystemen in menschenfeindlichen Umgebungen ist daher der nächste logische Schritt. In den vergangenen Jahren gab es ‒ getrieben insbesondere durch industrielle Anwendungsszenarien ‒ erhebliche Innovationsschübe auf dem Gebiet der Robotertechnologie.

In den vergangenen Jahren sind auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz substanzielle Fortschritte erzielt worden, welche es Robotern ermöglichen, teilautonom eine zugewiesene Nutzaufgabe auszuführen. Der sinnvolle Autonomiegrad kann hierbei stark variieren und erstreckt sich von fortschrittlichen teleoperierten Systemen über teilautonome Systeme bis hin zu vollständig autonom agierenden Systemen. Besonders die synergetische Kooperation von Menschen und Robotern („Shared Autonomy“) ist verstärkt in den Fokus der Wissenschaft gelangt. Dies geht einher mit neuartigen Bedienkonzepten, welche moderne Formen der Telepräsenz mittels Virtual und Augmented Reality nutzen.

Das TMB wird hierzu unteranderem in thematisch fokussierten Laboren und realistischen Testumgebungen (Living Labs) Forschungsinfrastruktur zur Verfügung stellen. Um Dekontaminationsszenarien durchzuführen wird ein Technologiedemonstrator aufgebaut, der den Fokus im Rückbau von kerntechnischen Anlagen hat. Innerhalb des Living Labs wird es Studierenden, Wissenschaftlern und Vertretern aus Wirtschaft und Technik möglich sein verschiedenste Szenarien zu erproben und Telemanipulationen auszuführen.

Das Projekt ROBDEKON wird mit einer Gesamtsumme von fast 12 Mio. € durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Mehr als 3.5 Mio. € beträgt die Fördersumme am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).